Zu den speziell bei Frauen auftretenden Krebsarten gehören der Brustkrebs, der Gebärmutterhalskrebs, der Eierstockkrebs und der Gebärmutterkrebs. Sehr selten kann es auch zu Krebs im Bereich der Scheide kommen.

Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart der Frau, sehr selten sind aber auch Männer betroffen. Jährlich erkranken ca. 110 von 100.000 Frauen an Brustkrebs, d.h. jede 10. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind im Allgemeinen die Heilungs- und die Überlebenschancen. Hierfür sind eine regelmässige Selbstkontrolle, die regelmässige gynäkologische Kontrolle und vor allem ein sogenanntes Mammografie-Screening-Programm am wichtigsten. Bei einem Mammografie-Screening-Programm erhalten Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren (hier ist das grösste Risiko) alle 2 Jahre eine Mammografie, welche frühe Formen von Brustkrebs entdecken kann. Leider gibt es in den Kantonen Zürich und Schaffhausen bisher noch kein Screening-Programm, hier empfiehlt sich ein sogenanntes opportunistisches Screening, welches durch den Arzt verordnet wird. Mithilfe des Screening-Programms kann bei 1000 Frauen innerhalb von 10 Jahren 1 Brustkrebs-Todesfall verhindert werden. Auch die Mammografie ist fehlbar, so gibt es sehr selten Brustkrebs, der nicht entdeckt und öfter einmal Befunde, welche auffällig aussehen und sich erst nach weiteren Abklärungen als gutartig erweisen. Die Hauptrisikofaktoren sind das Alter (4 von Frauen mit Brustkrebs sind über 50) und die familiäre Belastung (5-10% aller Brustkrebserkrankungen sind erblich bedingt). Langfristige Hormontherapie (> 10 Jahre) in der Menopause, Übergewicht, fehlende körperliche Bewegung, Alkohol und Rauchen erhöhen das Risiko nur leicht. Die Therapie von Brustkrebs reicht von Operation, Bestrahlung und Chemotherapie über antihormonelle Therapie und z.B. gezielte Antikörpertherapie. Mit Hilfe dieser Therapien kann der Brustkrebs in ca. 90 % geheilt werden.

Brustkrebs

Gebärmutterhalskrebs / Zervixkarzinom

In der Gebärmutter gibt es zwei Arten von Krebs. Denjenigen, welcher sich von der Gebärmutterschleimhaut entwickelt (Endometriumkarzinom) und denjenigen, welcher sich von den Zellen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom) entwickelt. Das Zervixkarzinom ist die zweithäufigste Krebserkrankung der Frau. Hauptursache für den Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen ist eine chronische Infektion mit den durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Papillomaviren (HPV), welche sich bei über 90 % der Erkrankten finden. Aufgrund dieser Tatsache wird bei Frauen und Männern im Alter von 11-14 Jahren, also vor Aufnahme des Geschlechtsverkehrs, die Impfung gegen HPV angeboten. Die Kosten für diese Impfung werden vom Staat aktuell bis zum 26. Lebensjahr übernommen. Da das frühe Zervixkarzinom und auch seine Vorstufen keine Beschwerden machen ist die regelmässige gynäkologische Kontrolle mittels Krebsabstrich unerlässlich zur frühzeitigen Diagnose. Wie bei den meisten Krebsarten, sind auch beim Gebärmutterhalskrebs verschiedene Therapien (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) möglich oder werden miteinander kombiniert.

Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterkrebs/ Endometriumkarzinom

Das Endometriumkarzinom ist eine bösartige Veränderung der Zellen der Gebärmutterschleimhaut. Es macht etwa 5 % aller Krebserkrankungen der Frau aus und tritt gehäuft ab dem 50. Lebensjahr auf. Erste Anzeichen für ein Endometriumkarzinom sind ungewöhnliche Blutungen oder Blutungen in der Menopause, ausserdem übelriechender Ausfluss aus der Scheide ohne eine Infektion. Mittels Ultraschall kann eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, welche dann mittels Auskratzung (Kürettage) bestätigt wird. Risikofaktoren sind Übergewicht, Diabetes, frühe Menarche und späte Menopause sowie fehlende Schwangerschaften, alleinige Östrogenersatztherapie oder eine Therapie mit Tamoxifen. Zur Therapie stehen vor allem die Operation und die Bestrahlung zur Verfügung. Der Erfolg der Therapie ist abhängig von der frühzeitigen Diagnose.

Eierstockkrebs/ Ovarialkarzinom

Beim Ovarialkarzinom handelt es sich um eine bösartige Veränderung am Eierstock. Nach dem Zervixkarzinom ist es die zweithäufigste Krebsart im Genitalbereich. Sie beginnt meist nach dem 45. Lebensjahr und tritt am häufigsten zwischen dem 60. Und70. Lebensjahr auf. Es gibt zurzeit keine effektive Früherkennung, so dass dieser Krebs aufgrund fehlender Beschwerden häufig erst im sehr spät entdeckt wird. Mögliche Symptome sind Blähungen, Stuhlveränderungen, Probleme beim Wasserlösen, Zyklusveränderungen, Postmenopausenblutung, Zunahme des Bauchumfangs und Gewichtsverlust. Wegweisend für die Diagnose ist der gynäkologische Ultraschall. Aufgrund der späten Diagnose hat dieser Tumor eine schlechte Prognose. Die wichtigste Therapie ist die Operation gefolgt von der Chemotherapie, vereinzelt gibt es auch gezielte Antikörpertherapien. Ca. 5 % der Erkrankungen sind genetisch bedingt, wobei einzelne Gene (BRCA-Mutation) heute gut getestet werden können. Besteht in der Familie eine Häufung von Eierstock – und Brustkrebs sollte eine genetische Beratung erfolgen und eventuell eine BRCA-Mutation, welche beides auslösen kann, ausgeschlossen werden. Beim Vorliegen einer solchen Mutation sind eine engmaschige Kontrolle beim Gynäkologen und eine Beratung bezüglich prophylaktischer Entfernung von Eierstöcken und Brust empfohlen.

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